Joel Batobo erster WLMMA Champion im Federgewicht

Es war ein actiongeladenes Comeback von We Love MMA am Samstag in München. Zum sechsten Mal stand der MMA-Käfig von „Deutschlands härtester Liga“  in der Kleinen Olympiahalle. Acht Mixed Martial Arts Kämpfe standen auf dem Programm, vor restlos ausverkaufter Kulisse. Im Focus stand der Titelkampf im Federgewicht zwischen Joel Batobo von Munich MMA und Dimitrij Isaak von Fit&Fight Kiel sowie der zweite Kampf auf der Maincard zwischen dem Münchner MMA-Exportschlager Alexander „Ironside“ Popppeck und dem polnischen Berseker Kornel Zapadka.

Den großen MMA-Fightabend eröffneten aber erst einmal Magomed Arsaev, der Zwillingsbruder von MMA-Fighter Akhmed Arsaev aus dem Delta Team Linz mit seiner Premiere gegen Habib Noori von Fight Fusion Regensburg. Das Duell im Federgewicht verlief in der ersten Runde ausgeglichen. In Runde 2 verlagerte sich der Kampf auf den Boden, wo Noori einen Rear Naked Chock ansetzen konnte, der den Fight per Referee Stoppage zugunsten des Regensburgers entschied.

Im Anschluss ging es im Catchweight weiter. Hier stand der erste Münchner Fighter auf der Matte. Rabi Azizivon MMA Munich bekam es mit Ariyan Alipour von MMA Nürnberg zu tun. Rabi dominierte den Kampf am Boden aus der Guard Position und konnte ein paar Treffer landen. Nachdem Ariyan zu Beginn der zweiten Runde einige Punches setzen konnte, übernahm aber der Münchener am Boden wieder die Kontrolle. Zum Ende der zweiten fünf Minuten hatte Alipour wieder etwas Oberhand und überzeugte auch in der finalenRunde. So konnten sich die drei Kampfrichter auf keinen Sieger einigen und es kam zu einer Split Draw Decision (Unentschieden).

In einem rein bayerischen Leichtgewichts-Duell trafen Paolo Bettini vom Team Seiwasser aus Penzberg und Ion Voda von der Martial Arts Academy Rosenheim aufeinander. Nachdem Paolo Bettini sein We Love MMA Debüt vor einiger Zeit mit einer Niederlage abschließen musste, arbeitete er intensiv daran seine Kampfkünste zu verfeinern. Der Fight ging mit ein paar krachenden Fäusten furios los. Als es sich aber auf die Matte verlagerte, bestimmte Voda den Fight und deckte Bettini mit Schlägen ein. Nach 4:01 Minuten war der Kampf dann per Groundandpound zugunsten des Rosenheimers entschieden.

Aus Freiburg reiste Zaharia–Catalin Prostica von den Fight Bros zu seinem Profidebüt an. Er hatte mit Hafeni Nafuka einen gefürchteten Grappler vom Team Fight Fusion aus Regensburg vor der Brust, der in München ebenfalls in seine Profilaufbahn startete. Es war eine würdige Herausforderung im Weltergewicht, der sich beide zielorientiert stellten. Prostica konnte sich zwei Mal aus unglaublichen Armbars befreien. Im Laufe des Kampfes spielte Nafuka aber seine Grappling Qualitäten immer weiter aus und zermürbte Prosticadamit. In der dritten Runde war es dann soweit. Nach drei Minuten musste der Freiburger bei einem Rear Naked Choke abklopfen.

In einem spannenden Kampf auf der Maincard empfing der Münchner Elias Jackobi vom Pound4Pound München den Wahl-Leipziger Chris Wilson vom Southpaw Gym. Die Zuschauer sahen ein intensive erste Runde mit Vorteilen für den Münchener, der einige Treffer landen konnte und auch am Boden die Oberhand hatte. Das setzte sich auch in der zweiten Runde fort, wobei auch Wilson einige Treffer setzte. Zu Beginn der dritten Runde kam es aufgrund einer Cut Verletzung zu einem Medical Stoppage, um den Kämpfer aus Leipzig zu schützen, der einiges einstecken musste. Somit war Jackobi der gefeierte Sieger.

Im Co-Mainevent des Abends durften sich die Münchner MMA-Fans auf Alexander „Ironside“ Poppeckfreuen. Lange Zeit mussten sie warten, um ihn in seiner Heimat live kämpfen zu sehen. Der Lokalmatador bekam es mit Kornel Zapadka vom gefürchteten Berserkers Team Poland zu tun. Es sollte zu einem klassischen Duell Striker vs. Grappler werden. Doch nach 1:20 Minute war der Kampf bereits per Groundandpound beendet. „Ironside“ machte seinem Namen alle Ehre und torpedierte den Polen mit Schlägen bis zum Referee Stoppage. Was für ein Debüt von Alex Poppeck bei We Love MMA.

Bis dato gab es noch keinen Gürtelfight in der Federgewichtsklasse. Jetzt war die Zeit gekommen. Die beiden Titelaspiranten waren der ungeschlagene Lokalmatador Joel Batobo von Munich MMA und Dimitrij Isaakvon Fit&Fight Kiel. Der Kieler mit ukrainischen Wurzeln hatte schon vor dem Kampf verkündet, dass er seine Börse für Opfer des Ukraine-Krieges spenden wird und erntete dafür überschwenglichen Applaus von Münchener Publikum. Im Kampf war der Kieler aber voll fokussiert. Das war auch Batobo, der direkt mit einigen Schlägen erste Wirkungstreffer landen konnte und Issak dann zu Boden zwang. Dort war der Kampf nach 2:38 Minuten der ersten Runde per Rear Naked Choke beendet. Joel Batobo krönte sich so zum erstenWe Love MMA Champion im Federgewicht und wurde von seiner Homecrowd frenetisch gefeiert.

Mit der 56. Ausgabe hat Deutschlands bekannteste MMA-Serie We Love MMA ein spektakuläres Comeback vor einer ausverkauften Olympiahalle gefeiert. Die ganze Action ist bei Bild.de nochmal zu sehen. Und schon jetzt können sich die MMA-Fans auf das nächste Spektakel freuen. Am 30. April steigt We Love MMA 57 in der Swiss Life Hall in Hannover mit der Titelverteidigung im Schwergewicht von Sebastian Herzberg gegen Mamadou Lamine Sene. Die bayerischen MMA-Fans können sich bereits jetzt Earlybird-Tickets für den 4. März 2023 sichern. Dann kommt „Deutschlands härteste Liga“ wieder nach München.