Nach der nahezu ausverkauften Premiere von We Love MMA in der Porsche-Arena im letzten Jahr kam die „härteste Liga Deutschlands“ auch 2023 nach Stuttgart. Am 28. Oktober stand der Cage bereits zum achten Mal in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg. Die Besucher feuerten die knallharten Kämpfer und Monster-Fights im Käfig an, die bei einer der größten Mixed Martial Arts-Serien in Europa zu sehen waren. Das Hauptereignis des Abends war ein echter Kracher: Der Titelkampf des Jahres zwischen Ali Sawari (Pound for Pound München) und Rene Runge (Gorilla Fighthouse MMA Menden) im Leichtgewicht, der bereits zum dritten Mal stattfand. Nach ihren letzten Kämpfen wollten sich diese Beiden nicht auf ein Unentschieden einigen und klärten im finalen Duell, wer der wahre Champion im Leichtgewicht ist: Rene Runge!
Aber die 67. Ausgabe von We Love MMA wurde erst einmal von den Young Heroes eröffnet. So trafen im Weltergewicht Özgür Tas vom Main Gym Frankfurt und Mike Neulinger von der Kampfsportschule Allerborn aufeinander. Es sollte ein Duell von Bodenkämpfer gegen Standkämpfer werden. Tas wollte den Kampf in jeder Runde auf die Matte verlagern, während Neulinger den Kampf im Stand halten wollte. Als in Runde zwei schon alle dachten, Tas kann Neulinger „auschoken“, befreite sich der spektakuläre aus dem Würgegriff. In der dritten Runde landete Neulinger dann einige Wirkungstreffer bei Tas und konnte so einen knappen 2:1 Punktsieg verbuchen.
Weiter ging es mit Rab Azizi von Munich MMA und Joel Garcia von Renzo Gracie Villingen im Bantamgewicht und die Beiden zeigten alles, was MMA zu bieten hat. Harte Punshes, packende Action am Boden und einen Triangle Choke. Azizi schaffte es in jeder Runde Garcia zu Boden zu bringen und ihn von dort mit Schlägen zu dominieren. Doch Garcia konnte immer wieder Würgegriffe ansetzen. Als Azizi in der dritten Runde noch mal ein Paar Schläge an Garcias Kopf landete, wurde er schließlich nach drei Runden von den Judges zum Sieger erkoren.
Im Mittelgewicht bekam es Ilyas Dadaev vom Kampfgeist Gym Reilingen mit Jonas Wölz vom MMA Team Minotauros Schwäbisch Gmünd zu tun. Gleich zu Beginn spielte Dadaev seine Stärken am Boden aus und rang Wölz auf die Matte. Schlagsalven prasselten auf Wölz ein, der sich zuerst befreien konnte, dann aber in einem Triangle Choke landet und abklopfen musste. Somit war Dadaev der Sieger.
Belmin Pacavar von Munich MMA gegen Jalal Kilobergi vom Kongs Gym Pforzheim hieß es im vierten Kampf. Die beiden Weltergewichtler legten los wie die Feuerwehr. Nach einem kurzen Schlagabtausch, ging es direkt ins Ringen. Kilobegi war zuerst der Dominantere und bestimmte den Kampf. Doch dann konnte sich Pacavar aus der Umklammerung befreien und seinerseits einen Würgegriff ansetzen. Gleich zu Beginn der zweiten Runde konnte sich Pacavar den Rücken von Kilobergi sichern, der sich aber daraus befreite und den Münchener zu Boden warf. Nach ein Paar Schlägen dominierte der Pforzheimer den Münchener aus der Guard Position. Doch auch hier konnte sich Pacavar rauswinden und seinerseits einen Würgegriff ansetzen, der Kilobergi schließlich zum Abklopfen zwang.
Zum Abschluss der Young Heroes gab es ein Duell der schweren Jungs. Cagdas Atmaca vom UFD Gym Düsseldorftrat gegen Chris Fischer von Renzo Gracie Villingen im Halbschwergewicht an. Nach ein paar harten Treffern von Fischer konnte Atmaca den Villinger kurz zu Boden ringen. Doch der löste sich vom Boden und landete weitere Treffer. So sollte es auch in Runde zwei weitergehen. Atmaca kann zwar ein Paar Tritte bei Fischer setzen, doch die Fäuste von Fischer zeigen Wirkung. Runde 3 spielt sich schließlich auf der Matte mit wechselnden Guard Positions ab, die in einen Schlagabtausch zum Ende des Kampfes münden. Insgesamt konnte Fischer aber mehr Aktionen landen und holte sich so mit 2:1 Richterstimmen den Sieg.
Dann waren die Profis an der Reihe. Sammy N’Dungu (Level Change MMA Oberursel) und Sebastian Mandlinger(MMA Mundial Ingolstadt) eröffneten die Maincard. Die Halle feuerte „Basti“ an, doch Sammy landete die Treffer. Der Kämpfer aus Oberursel spielte seine Längenvorteile aus und setzte viele Treffer. N’Dungu konnte Mandlinger mit einem Schlag zu Boden bringen, doch dann musste der Kampf aufgrund eines Doctors Stoppage kurz vor Ende der ersten Runde abgebrochen werden, wodurch es keinen Sieger gab.
Sebastian Stallinger vom Munich Topteam gab in Stuttgart sein Debüt als MMA-Profi und stellte sich dem Local Hero Jörn Bayer vom Kongs Gym Stuttgart. Und bereits die erste Runde hatte es in sich. Bayer landete direkt einige harte Treffer bei Stallinger. Dann die wirkten auf den Münchener wie ein Wachrüttler, der seinerseits plötzlich nach einigen Treffer die Oberhand hatte. Exakt so ging es in der zweiten Runde weiter. Beide deckten sich mit Schlagsalven ein, die in einem Groundandpound für Stallinger endeten. Der Münchener hatte es bei seinem Profidebüt tatsächlich geschafft, den ersten Sieg zu holen. Dieses packende Duell honorierten die Zuschauer in der voll besetzten Porsche-Arena mit Standing Ovations.
Robert Dmitrus (Exit Asia Freiburg) gegen Mahmut Özyildirim (MFFC Donaueschingen) hieß es im neunten Fight des Abends. Und der sollte zum schnellsten Kampf des Abends werden. Dmitrus konnte Özyildirim mit einigen Schläge zu Boden bringen und setzte sofort nach. So musste der Referee den Fight nach 1:56 Minuten der ersten Runde zugunsten des Freiburgers abbrechen.
Nach seiner Niederlage im letzten Federgewichts-Titelkampf bei We Love MMA 65 in Hannover war Amir Shah Bayat vom VFL Wolfsburg darauf aus, wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren. Doch sein Gegner Ömer Cankardesler von FuriousFFM war nach der kurzfristigen Absage des geplanten Kampfes bei We Love MMA 66 um so motivierter. Und Cankardesler bestimmte das Duell in der ersten Runde am Boden. In den zweiten fünf Minuten versuchte Bayat seinen Gegner mit Tritten und Schlägen auf Distanz zu halten, die durchaus Wirkung zeigten. Aber zum Ende konnte Cankardesler den Wolfsburger doch wieder zu Boden ringen. Die finale Runde bestimmte Bayat mit Punches und Kicks. Doch musste der Kampf schließlich durch eine Knieverletzung von Cankardesler abgebrochen werden, der sich bei einer Defensivaktion das Knie verdrehte. Nach Punkten hätte Bayat den Kampf gewonnen, doch der wollte aus Respekt vor seinem Gegner das Ergebnis nicht anerkennen, wodurch es keinen Sieger gab.
Ein weiteres Highlight der Maincard war der Kampf zwischen Nikoloz Abramishvili von der Phoenix Sport Academy Kassel und Eugen Black-Dell vom AG Top Athletic Gym. Abramishvili wuchtete Dell mehrere Mal auf die Matte unddominierte den Fight auf der Matte. Unglaublicherweise konnte sich Eugen daraus befreien und einen Rear Naked Choke ansetzen. Doch auch Abramishvili schaffte es sich daraus zu lösen. Mit harten Kicks und Punches endete die erste Runde. In der zweiten Runde konnte Abramishvili einen Armbar ansetzen, der den Fight beendete.
Endlich war es soweit, der Titelkampf im Leichtgewicht stand auf dem Programm. „Girls Just Wanna Have Fun“ ließ Rene Runge als Einlaufsong spielen. Die Halle jubelte. Doch mehr Fun im Cage hatte zuerst Ali Sawari, der kleine Nadelstiche setzen konnte. Wie Raubkatzen belauerten sich beide, um dem Gegner einen Wirkungstreffer zu verpassen. Die Aktion ging meist von Runge aus, doch Sawari wusste meist zu kontern. Doch dann schepperte es zwei Mal am Kinn von Sawari. Der erste Treffer brachte ihn ins Wanken, der zweite führte zum Referee Stoppage. Damit war es Rene Runge, der am Ende doch den meisten Fun hatte und die Trilogie im Leichtgewichts-Titelkampf final für sich entscheiden konnte.
Die Veranstaltung bot eine Mischung aus einem herausragenden Titelkampf, aufstrebenden Talenten und spektakulären Duellen, die die Zuschauer begeistert haben. Wer die spektakuläre Fightnight nicht live sehen konnte, der kann auf Bild.de alle Kämpfe der 67. Ausgabe im Re-Livestream sehen.
Schon in weniger als einem Monat gibt es wieder Fightaction bei We Love MMA. Dann geht es für „Deutschland härteste Liga“ in die Barclays Arena Hamburg. Karten für die Ausgabe Nr. 68 und alle anderen We Love MMA Events gibt es ab 20,00 Euro (incl. VVK-Gebühr) unter der Tickethotline 01806-570070 oder auf www.welovemma.de.